Viele Schädlinge sieht man tagsüber kaum oder gar nicht. Sie bleiben versteckt, bewegen sich nur in dunklen Bereichen und werden erst aktiv, wenn Ruhe einkehrt. Genau deshalb fällt ein Befall oft erst spät auf.
Doch was machen diese Tiere eigentlich nachts – und warum sind so viele Arten nachtaktiv?
Dieser Beitrag zeigt, welche Schädlinge nachts aktiv sind, warum sie gerade dann herauskommen und was nachts wirklich im Haus, im Hotel, im Lager oder im Betrieb passiert.
Warum sind so viele Schädlinge nachtaktiv?
1. Schutz vor Feinden
Nachts sind weniger natürliche Feinde unterwegs.
Viele Schädlinge haben sich evolutionär angepasst:
- Mäuse & Ratten
- Silberfischchen
- Schaben
- Motten
- Spinnen
Sie nutzen die Ruhe, um Nahrung zu suchen, ohne gesehen zu werden.
2. Dunkelheit bedeutet Sicherheit
Viele Schädlinge sind lichtscheu.
Licht bedeutet:
- Gefahr
- Aktivität des Menschen
- weniger Deckung
Dunkle Räume bieten ihnen Schutz und Orientierung.
3. Weniger Bewegung im Gebäude
Nachts gilt: keine Schritte, keine Türen, keine Störungen.
Das ist der ideale Moment, um:
- Nahrung zu suchen
- neue Verstecke zu finden
- Laufwege zu erkunden
- Nistmaterial zu sammeln
4. Temperatur & Luftfeuchtigkeit ändern sich
Nachts steigt oft die Luftfeuchtigkeit – besonders in:
- Badezimmern
- Kellern
- Küchen
- Lagerräumen
Silberfischchen, Spinnen und Asseln werden dadurch besonders aktiv.
Welche Schädlinge werden nachts aktiv?
Schaben (Kakerlaken)
Sie sind typische Nachtjäger.
Nachts:
- verlassen sie ihre Verstecke
- suchen Nahrung & Wasser
- erkunden sie neue Bereiche
Sie sind ein starkes Hygienesignal.
Mäuse & Ratten
Nager sind dämmerungs- und nachtaktiv.
Nachts:
- nutzen sie feste Laufwege entlang der Wände
- knabbern an Kabeln, Lebensmitteln oder Verpackungen
- sammeln Nistmaterial
Zu hören sind sie häufig in Wänden oder Zwischenräumen.
Silberfischchen & Papierfischchen
Sie kommen nur selten tagsüber heraus.
Bei Dunkelheit:
- suchen sie Feuchtigkeitsquellen
- durchstreifen Bäder & Küchen
- fressen organische Rückstände
Sie sind ein Hinweis auf Feuchtigkeit.
Motten
Nachts fliegen sie Richtung Lichtquellen.
In Küchen & Vorratsräumen:
- Larven werden aktiv
- versteckte Kokons öffnen sich
- neue Befallsherde entstehen
Spinnen
Spinnen nutzen die Nacht, um:
- neue Netze zu bauen
- Beute zu fangen
- zwischen Räumen zu wandern
Besonders häufig in Kellern & Dachböden.
Asseln, Springschwänze & Kellerkäfer
Sie kommen nachts aus feuchten Bereichen:
- aus Abflüssen
- hinter Waschmaschinen
- aus Kellerritzen
Tagsüber kaum sichtbar, nachts oft in großer Zahl.
Was nachts wirklich passiert – ein Blick hinter die Kulissen
1. Schädlinge nutzen leere Räume
Ob Küche, Flur oder Werkstatt – nachts sind Räume frei.
Schädlinge nutzen die Zeit, um:
- Vorräte zu durchstöbern
- Müllbereiche aufzusuchen
- neue Routen auszuprobieren
- ungestört zu fressen
2. Laufwege werden „eingelernt“
Nachtaktive Schädlinge wiederholen jeden Abend die gleichen Wege.
Diese Laufwege verraten später:
- Ursache
- Versteck
- Befallsherd
(z. B. Fettspuren von Ratten oder Kotspuren von Mäusen).
3. Ausbreitung findet meist nachts statt
Schädlinge:
- legen Wege zwischen Räumen an
- dringen in neue Bereiche vor
- finden neue Nester
- übertragen sich von Kartons zu Kartons (Logistik!)
4. Monitoring ist deshalb nachts besonders wichtig
Fallen, Klebemonitore und elektronische Systeme registrieren nachts:
- Aktivität
- Art
- Intensität
Sie liefern die Daten, die tagsüber unsichtbar bleiben.
✔️ Fazit
Nachts passiert mehr, als man denkt.
Viele Schädlinge bleiben tagsüber versteckt und werden erst aktiv, wenn Ruhe einkehrt.
Dunkelheit, Feuchtigkeit, Temperaturwechsel und fehlende Störungen machen die Nacht zum idealen Zeitraum für Nahrungssuche und Ausbreitung.
Wer versteht, was nachts wirklich im Gebäude passiert, kann Schädlinge schneller erkennen und frühzeitig eingreifen.